Tabuthema Unfruchtbarkeit: Wie kann ich mich schützen?

Tabuthema Unfruchtbarkeit: Wie kann ich mich schützen?

Unfruchtbarkeit führt im Alltag immer wieder zu Herausforderungen. „Wann ist es denn endlich so weit?“, „Ihr seid doch jetzt schon so lange zusammen, versucht ihr es gar nicht?“, „Ihr werdet ja auch nicht jünger“ – unsensible Äußerungen wie diese müssen sich etliche Paare von Freunden, Kollegen oder der Familie anhören. Doch was, wenn es einfach nicht klappen will mit dem Nachwuchs? Laut einem Zava-Report leidet bei etwa 10-15 % der deutschen Paare mindestens eine Person unter einer eingeschränkten Fruchtbarkeit (Fertilität). Reden möchte über das leider noch immer tabuisierte Thema Unfruchtbarkeit allerdings kaum jemand.

Was sind die Ursachen für Unfruchtbarkeit?

Woran das liegt, lässt sich nicht immer klar beantworten, denn die Liste der möglichen Ursachen für eine Unfruchtbarkeit ist lang. Neben einer genetischen Veranlagung ist es auch möglich, dass falsch eingestellte oder besonders starke Medikamente wie etwa Cortison oder Antidepressiva langfristig zu einer Unfruchtbarkeit führen. Und auch, wenn es für viele von uns zum alltäglichen Leben dazugehört: Gifte wie Alkohol und Zigaretten können die Fertilität einschränken – von harten Drogen ganz zu schweigen. Das Gleiche gilt für zu schwere Arbeit, exzessives Sporttreiben oder starke Gewichtsschwankungen. All diese Dinge müssen jedoch nicht unbedingt zu einer Unfruchtbarkeit führen und viel wichtiger: Sie sind nicht zwangsläufig die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch.

Unfruchtbarkeit vorbeugen, aber wie?

Sowohl als Frau als auch als Mann ist es wichtig, auf sich und seine Gesundheit Acht zu geben. Das gilt auch in puncto Verhütung. Geschlechtskrankheiten sind eine ernste Angelegenheit und Leichtsinnigkeit kann langfristig schwere Folgen haben. Um als Frau auf der sicheren Seite zu sein, ist ein regelmäßiger Besuch beim Gynäkologen das A und O. So lassen sich die meisten Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln. Im Alter von 20 bis 34 wird der Abstrich zum Test auf verschiedene Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder HPV einmal jährlich von der Krankenkasse übernommen. Diese Möglichkeit solltest du unbedingt wahrnehmen, um dich und deinen Körper zu schützen.

Schwanger werden – so erhöhst du deine Chancen

Und was können wir tun, um dem Babyglück etwas auf die Sprünge zu helfen? Abgesehen vom Absetzen der Verhütungsmaßnahmen ist ein gesunder Lebensstil wichtig, um eine Schwangerschaft zu begünstigen. Dazu gehört:

  • Ausgewogene Ernährung: Gynäkologen raten Frauen in der Kinderplanung dazu, sich vollwertig zu ernähren und gegebenenfalls Schwangerschaftsvitamine wie Folsäure, Zink und Vitamin B6 zu supplementieren – mindestens drei Monate vor der geplanten Befruchtung.
  • Viel Bewegung: Um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu steigern, empfehlen Gynäkologen regelmäßige körperliche Betätigung. Wichtig ist, sich nicht zu übernehmen und alle sportlichen Aktivitäten in einem gesunden Maß zu betreiben.
  • Stress vermeiden: Stress ist Gift, besonders wenn es darum geht, ein Baby zu bekommen. Mentale Belastungen zu vermindern, erhöht wiederum die Chancen auf eine baldige Schwangerschaft.
  • Zyklus beobachten: Es mag banal klingen, aber die stetige Beobachtung des Zyklus verrät dir alles Wichtige rund um den idealen Zeitpunkt für die Befruchtung. Eine Schwangerschaft kommt nur zustande, wenn der Geschlechtsverkehr kurz vor oder nach dem Eisprung stattfindet. Mithilfe von Menstruationskalendern, Tracking-Apps oder speziellen Ovulationstests lässt sich dein Eisprung relativ genau voraussagen.

Wenn Du Deinen Eisprung dank eines zuverlässigen Zykluscomputers genau kennst, weißt Du automatisch, wann Deine fruchtbaren Tage sind. Bei Kinderwunsch, solltest Du in dem Fenster der höchsten Empfängnisbereitschaft ungeschützten Geschlechtsverkehr haben. Dann stehen die Chancen gut, dass es mit dem Nachwuchs klappt.

Allerdings gilt das nur, wenn beide Partner fruchtbar sind. Kommt beispielsweise kein Eisprung zustande oder ist die Samenqualität nicht ausreichend, dann ist eine Zyklusbeobachtung hilfreich, aber sie löst das Problem nicht.

Es gibt in meinem nächsten Umfeld Menschen, die alles versucht haben, um Nachwuchs zu bekommen. Sie haben sich Maßnahmen ergriffen, um die Eizellqualität zu verbessern und ganz viel Kinderwunschtee getrunken. Wir haben viel darüber gesprochen, weil ich mich selbst seit einigen Jahren intensiv mit der Thematik natürliche Familienplanung und Unfruchtbarkeit auseinandersetze.

Schlussendlich führte dann der Weg eines Paares in die Kinderwunschklinik.

Letzter Ausweg bei Unfruchtbarkeit: Kinderwunschklinik

Vor Unfruchtbarkeit gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Selbst wenn Du Dich gesund ernährst, Sport treibst und Dich regelmäßig entspannst, kann es trotzdem zu einem unerfüllten Kinderwunsch kommen. Ist das bei Dir der Fall, gibt es 3 Möglichkeiten:

  • Sich mit der Unfruchtbarkeit abfinden.
  • Ein Kind adoptieren.
  • Eine Kinderwunschklinik aufsuchen.

Entscheide zusammen mit Deinem Partner, welcher Weg der richtige für Euch ist. Schaut Euch gerne meinen Beitrag zu den Optionen bei unerfülltem Kinderwunsch an. Wie Ihr schlussendlich mit dem Thema umgeht, ist Eure individuelle Angelegenheit.

Meine Bekannten haben sich nach Jahren des Leidens zu einer Kinderwunschbehandlung entschieden. Nach dem 2. Anlauf hat es tatsächlich geklappt und ein gesundes Baby kam vor zwei Monaten zur Welt.

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2 Kommentare zu „Tabuthema Unfruchtbarkeit: Wie kann ich mich schützen?“

  1. Meine Freundin und ich haben auch einen Kinderwunsch. Gut zu wissen, dass, selbst wenn sie sich gesund ernährt, Sport treibt und sich regelmäßig entspannt, es trotzdem zu einem unerfüllten Kinderwunsch kommen kann. Ich hoffe nur, dass es nicht zu einem Kinderwunsch bei Unfruchtbarkeit kommt.

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