Kinderwunsch – Studie zeigt: immer mehr Frauen entscheiden sich gegen Kinder

Frau Single Kinderwunsch Bett alleine

Während die Kindererziehung und die Führung des Haushalts noch vor nicht allzu langer Zeit Lebensmittelpunkt der meisten Frauen in Deutschland waren, entscheiden sich heute immer mehr dafür, erst später oder überhaupt nicht Mutter zu werden. Eine Entwicklung, die mich nachdenklich stimmt. Erscheinen Karriere und Selbstverwirklichung wirklich so vielen jungen Frauen nicht mit dem Muttersein vereinbar? Wirken Kinder auf sie mehr wie ein Ballast als eine Bereicherung? Antworten auf meine Fragen fand ich in einer Studie zum Thema Kinderwunsch und Familienplanung. Für diese wurden 1.004 (noch) kinderlose Frauen in Deutschland im Alter von 18 bis 50 Jahren gefragt, warum sie ihren Kinderwunsch aufgeschoben haben oder sich generell keine Kinder vorstellen können. Sie konnten mehrere Antworten abgeben.

Selbstverwirklichung mit Kindern, geht das?

31 % der Befragten gaben an, die hohen Kosten und ihre persönliche finanzielle Situation hielten sie vom Kinderkriegen ab. Doch auch ein weiteres Bedürfnis geht für mehr als ein Viertel der Befragten nur schwer oder gar nicht mit der Familienplanung einher. Ihre Antwort lautete: „Ich möchte meine eigenen Wünsche und Träume verwirklichen.“ Selbstverwirklichung ist ein Thema, das viele junge Frauen in der heutigen Zeit antreibt. Die Themen Beruf und Karriere scheinen hier jedoch nur bedingt im Fokus zu stehen. Während noch 42 % der 18- bis 29-Jährigen angaben, erst einmal im Job erfolgreich werden zu wollen und den Kinderwunsch deshalb zu vertagen, war es bei den über 30-Jährigen nur noch knapp jede vierte Frau.

Ja, viele junge Frauen sehen sich auch heute noch gezwungen, eine Entscheidung zu treffen: Kinder oder Karriere? Und das ist kein Wunder, denn im Vergleich zu kinderlosen Frauen büßen Mütter in Deutschland im Durchschnitt 40 % ihres Lebenserwerbseinkommens ein. Hier herrscht also noch immer enormer Handlungsbedarf seitens der Politik. Schließlich sollte doch keine Frau ihren Kinderwunsch hintanstellen müssen, aus bloßer Angst vor finanzieller Abhängigkeit oder Nöten.

Keine Kinder wegen Corona-Krise und Klimawandel?

Aber es sind nicht nur finanzielle Sorgen oder die Angst davor, die eigenen Ziele aus den Augen zu verlieren, die Frauen ihren Kinderwunsch vertagen lassen. Auch die Furcht vor gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder ökologischen Krisen beeinflussen die Familienplanung jeder fünften befragten Frau. Die vergangenen Jahre haben einige Fragen aufgeworfen: Werden unsere Kinder und Enkel noch ein unbeschwertes Leben führen können? Ist es verantwortungslos, in der aktuellen Situation Kinder zu bekommen? Diese Themen beschäftigen viele Frauen sehr stark. Bedrohungen wie die Corona-Pandemie oder der Klimawandel nehmen also einen entscheidenden Einfluss auf die Familienplanung. 8 % der Befragten gaben sogar konkret an, ihren Kinderwunsch aufgrund der bestehenden Pandemie aufgeschoben zu haben.

Nicht außer Acht zu lassen ist natürlich auch der Anteil der Frauen, die schlicht und ergreifend kein Bedürfnis verspüren, Kinder zu bekommen. Dieser liegt laut Studie bei 28 %. Ein absolut legitimer Grund, schließlich sollten gesellschaftliche Konventionen keinen Einfluss auf unsere individuellen Lebensentscheidungen nehmen. Und erst recht nicht, wenn es sich um so eine bedeutende handelt wie den eigenen Kinderwunsch.

Kinder ja, aber nicht ohne Partner?

In Deutschland lebten im Jahr 2019 fast 2,2 Millionen Mütter alleinerziehend. Und obwohl sie es ganz bestimmt wunderbar meistern, haben sich wahrscheinlich die wenigsten bewusst dafür entschieden. Viele Frauen mit Kinderwunsch erhoffen sich, sowohl Kosten als auch Erziehungsarbeit und Verantwortung mit dem richtigen Partner teilen zu können. Und natürlich bringt es kleinere und größere alltägliche Hürden mit sich, alleinerziehend zu sein. Für 19 % der befragten Frauen spielt eine große Rolle, dass sie ihn noch nicht gefunden haben. Dieser Wunsch nimmt jedoch mit steigendem Alter merklich ab. Unter den 40- bis 49-Jährigen machen nur noch 11 % der Befragten ihren Kinderwunsch von der Partnerwahl abhängig. Mit der Lebenserfahrung wächst in vielen Menschen die Gelassenheit und die Sicherheit, Sorgen und Probleme auch allein bewältigen zu können.

Kinderwunsch aufschieben dank künstlicher Befruchtung?

Moderne medizinische Methoden eröffnen nicht nur Frauen neue Möglichkeiten, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, sondern auch jenen, die ihren Kinderwunsch aufschieben möchten. Jede vierte befragte Frau zwischen 30 und 50 erwägt eine künstliche Befruchtung. 14 % dieser Altersgruppe könnten sich außerdem vorstellen, ihre Eizellen einfrieren zu lassen. 

Aufgrund dieser Methoden verschiebt sich die mögliche Altersgrenze zum Kinderkriegen deutlich nach hinten Außerdem nehmen die modernen Möglichkeiten Einfluss auf die individuelle Obergrenze zum Kinderkriegen. Während Frauen im Alter von 18 bis 29 angaben, bis maximal 33 Jahren Kinder bekommen zu wollen, können sich die 40- bis 49-Jährigen vorstellen, auch mit 42 noch Mutter zu werden.

Den Kinderwunsch aufschieben: Mein Fazit

Kinder bekommen, das kann für viele junge Frauen warten – dieser Trend ist glasklar zu erkennen. Ob die eigene Selbstverwirklichung, Zukunftsängste oder schlicht und ergreifend das fehlende Bedürfnis, Mutter zu sein: Die Gründe für ein Aufschieben der Familienplanung sind vielfältig und jeder einzelne auf seine Weise nachvollziehbar. Was für die eine das größte Geschenk der Welt sein mag, kann die andere eine große Einschränkung bedeuten. Und das ist absolut okay.

Sowohl bei Kinderwunsch als auch für eine zuverlässige hormonfreie Verhütung empfehle ich verschiedene Verhütungscomputer. Schau Dir gerne meinen ausführlichen Vergleich an.

Wie ist die Situation bei Dir? Verspürst Du einen Kinderwunsch oder möchtest lieber auf das Muttersein verzichten? Hinterlasse gerne einen Kommentar.

 

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